9/22/2010

der Herbst ist da

Ja, nach einem aussergewoehnlich regenreichen Sommer, hatten wir endlich wieder mal etwas gutes Wetter am Samstag letzte Woche. Das haben wir direkt mit etwas Familienzeit am Nickle Lake belohnt! In der Diashow sind dann die Fotos....

Ansonsten gibt es nicht allzu viel Neues. Gabriel liebt die Schule (ausser, wenn er hin muss :) ), der Unterricht ist mehr mit spannenden Actionen, Buechereibesuchen, Pausen und creativen Spielen und Liedern gefuellt, als mit "ruhig-am-Tisch-sitzen-und-nur-reden-wenn-man-drankommt"! Die Kinder lieben es alle. Wir hatten einen Tag der Offenen Tuer letzte Woche, wo Gabriel seinem Papa stolz alles gezeigt hat, was wichtig ist...es war koestlich...

Melissa uebt jetzt fleissig englisch zu reden. Sie sitzt manchmal eine halbe Stunde auf dem Klo und liest Buecher laut vor....mit ganz vielen "r"s dazwischen, damit sich das wie englisch anhoert. Einfach nur zum beoemmeln....Aber sie kann schon ein wenig echtes Englisch sprechen. Sie sagt "I like this one", wenn sie jemand nach etwas fragt oder "I wanna play"....Jep, bald haben wir hier zwei kleine Kanadier ununterbrochen englisch am brabbeln. Aber keine Sorge, wir wollen ganz gezielt das Deutsch beibehalten. (Erst recht, wenn uns das hier jeder zweite ganz nah ans Herz legt "Weil es doch so eine Bereicherung ist, zwei Sprachen sprechen zu koennen..."! :)

Eduard hat auf der Arbeit eine recht gute Position mittlerweile, die auch schon um einiges besser bezahlt wirde. Er wurde fuer's Buero eingeteilt (jetzt endgueltig) und hat in den letzten Wochen eine Art Datenbank eingerichtet, die von allen Altus-Firmen kanadaweit genutzt werden kann. Er wird bald noch in einem weiteren Bereich trainiert werden und wird dafuer einige Tage nach Regina fahren muessen. Aber das Gute ist, dass er immer noch rausgeschickt wird (also Aussendienst), wenn Not am Mann ist oder er und Miles (einer der "Mitchefs") einen Auftrag fuer die Firma Husky haben (da haben die beiden sich als Team so gut bewiesen, dass die Auftraggeber darum bitten, dass moeglichst diese beiden vermessen kommen sollen...). Ja, im Grunde ist es ein super Job, mit Abwechslung und groesstenteils geregelten Arbeitszeiten. Ausser, dass er diese Woche noch keinen Tag ohne Ueberstunden hatte..... *lach* (Und ausser, dass er am liebsten sofort etwas eigenes auf die Beine stellen wuerde, ne Firma, ne Gemeinde, was auch immer grad in seinem Kopf schwirrt...hahaha);

Da waeren wir bei mir angelangt. Albine. Ja, ich habe gerade einwenig zoegerlich angefangen etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Mit meiner Kunst und dem Photographieren...aber im Grunde bin ich mir immer noch nicht sicher, ob es das ist, was ich will und tun soll. Habe schon einige Shootings gemacht, ein paar Bilder gemalt und habe jetzt wirklich fuer Januar eine Hochzeit gebucht bekommen. Aber irgendwie bin ich halt im Herzen doch mehr eine Mutter und Ehefrau. Ich will moeglichst viel Zeit damit verbringen Kerzen anzuzuenden, Cookies aus dem Ofen zu holen und mit meinen drei wertvollen Schaetzen moeglichst viele wunderschoene Augenblicke in Gottes Schoepfung zu verbringen. Ob die Kombination moeglich ist, wird sich in den naechsten Monaten wohl rausstellen. Wenn nicht, dann lass ich es einfach.

Ja, uns als ganze Familie doch sehr, sehr gut. Wir haben immer noch nicht ganz dieses Loch der Identitaets-Frage hinter uns und Eduard und ich haben ein gemeinsames Ziel oder vielmehr die Sehnsucht innerlich zur Ruhe zu kommen. Ganz in der Identitaet als Kind Gottes zu ruhen und sich sicher zu fuehlen. Gott als Kern unseres Lebens bewusst wahrzunehmen und unsere Beziehung zu ihm einfach mehr zu pflegen. Das fehlt uns im Moment noch. Aber wir sind auf dem Weg. Das Leben ist nunmal ein Prozess und nichts geht von heute auf morgen. In all dem sind wir trotzdem unglaublich gluecklich und regelmaessig einfach nur sprachlos, ueber Gottes Gnade und Segen, die wir ueberall in unserem Leben wie eine rote Schnur sehen und das fuellt uns mit Freude und Geduld. (So lange die Kinder uns nicht zum Wahnsinn treiben, mit ihrem ununterbrochenen Geplapper :)) *lach*

(Wenn wir Eduard hin und wieder mal von der Arbeit abholen, dann kann er sich kaum retten. Von allen Seiten kommt 10 Mal "Papa!", wir muessen erst einmal Regeln aufstellen, wer wann wieviel reden kann, ICH muss dann immer bis zum Schluss warten :(. Nur um dann die ganze Zeit wieder unterbroch zu werden. Hier sind definitiv Grosseltern gebraucht...)

Ach ja, schaut euch die Bilder an, in der Diashow. Man sagt hier "we made some momeries" "Wir haben einige Erinnerungen gemacht". Das trifft einfach so zu. Ich liebe es, mit meiner Familie Erinnerungen zu machen und sie auf Bildern festzuhalten....das zaubert einem einfach nur ein Laecheln auf die Lippen und so eine riesige, erfuellende Freude ins Herz!

Wir liebene euch alle so sehr und ich will hier noch mal erwaehnen, das wir besonders in den letzten Monaten in Deutschland in unserem Herzen sehr viele von diesen wertvollen Erinnerungen ganz bewusst gemacht haben. Wir haben die wunderbaren Augenblicke und Beziehungen eingesogen und reden heute noch darueber. Auch wenn es nicht so aufgefallen ist, wir haben es gemacht. Und diese Zeiten und Freundschaften sind uns sooo wertvoll!

Liebe Gruesse von der Baumung Family!

9/08/2010

Gabriels 1ster Schultag!!!!!

(und unser standesamtlicher Hochzeitstag - 6 Jahre schon....)
(und Alex Loewens Geburtstag, oder? happy birthday von uns)

Also, heute hat Gabriel tatsaechlich schon seinen ersten Schultag in der Yellow Grass Schule. (Die geht bis zur 12. Klasse!!!!!)
Auf dem Weg hin hat er nur getroedelt und gemeckert und seit einigen Tagen fest behauptet, er wollte nicht zur Schule gehen. Heute hatte er dann wohl keine Wahl. :)
Er ist in der K-Klasse (Kindergarten Class) und hat Unterricht mit der 1. und 2. Klasse! Jep, die Lehrerin hat 3 Klassen gleichzeitig zu unterhalten.....aber wie mir scheint hat sie auch eine Hilfslehrerin und um bei den Tatsachen zu bleiben: Es sind nicht mal 30 Schueler insgesamt. Also nicht ganz so uebel...

Nachdem wir ihn dann verabschiedet haben und er direkt seiner neuen Lehrerin alles ueber seine Zuege und seine liebsten Dinge ueberhaupt erzaehlt hat, entdeckte ich ein kleines Tuetchen fuer alle Kindergarten Eltern (bzw. Muetter) zum mitnehmen.
Es war so suess, dass ich dachte, ich muss es hier erwaehnen. In dieser Brottuete war ein zerknuelltes Taschentuch und ein Teebeutel drin. Vorne war ein kleiner Brief angehaeftet:

Dearest Kindergarten Parents,
Here is a little "gift" for you as you leave your precious one with me on their first day of school. As you hold this cotton ball in your hand, the softness will help you remember the gentle spirit of your child. After you've gone home and dried your tears, make yourself a hot cup of tea. Put up your feet and relax. Remember that together you and I will work for your child to be the best they can be.
I will do my very best everyday to be your child's guide in learning and exploring this bright, new world they've just stepped into.
Sincerely,
Mrs. Kristy Sambrook

Liebe Kindergarten Eltern,
hier is ein kleines "Geschenk" fuer euch, wo ihr heute doch euren Schatz an seinem ersten Schultag mit mir zuruecklasst. Wenn du dieses kleine Papiertaschentuch in deiner Hand haelst, wird dich die Geschmeidigkeit an die sanfte Seele deines Kindes erinnern. Nachdem du Heim gekommen bist und die Traenen weggewischt hast, mach dir eine heisse Tasse Tee. Lege die Fuesse hoch und entspann dich. Denk dran, dass wir ihr und ich zusammen daran arbeiten werden, das beste aus eurem Kind heraus zu holen.
Ich will jeden Tag mein bestes geben, eine Hilfe zu sein, wenn es alles lernt und erforscht ueber diese schoene, neue Welt, in die es gerade die ersten Schritte macht.
Aufrichtig,
Mrs. Kristy Sambrook


Noch bevor wir zur Schule raus sind, habe ich mir so Sorgen gemacht, dass sich Gabriel direkt alles mit seiner Lehrerin verderben koennte, wenn er seinen Sturkopf schon von vornherein raushaengen laesst. Am liebsten waere ich wie eine Henne voraus gelaufen und haette der Lehrerin noch mal breit und lang erklaert, dass Gabriel regelmaessige Ablaufe braucht und nur so stur ist, wenn man von ihm erwartet, dass er ploetzlich mitmacht, wenn sich was am Zeitplan aendert. Das man ihm einfach nur rechtzeitig bescheid sagen muss und er dann viel besser mitmacht. Das schlimmste fuer ihn ist einfach nur wenn er ploetzlich irgendwelchen Befehlen gehorchen muss, ohne zu wissen warum und sich darauf eingestellt zu haben (wohl ein richtiger Mix aus Eduard und mir). Am liebsten haette ich ihr ans Herz gelegt, dass sie sich mehr Schwierigkeiten einhandelt wenn sie mit ihm kaempft, als wenn sie sich die Muehe macht, ihn zu verstehen und ihn dann zu ihrem besten Freund und Helfer zu haben...ach ja....
Aber als ich dann diesen Zettel gelesen habe, da dachte ich nur "Danke, Gott, dass du alles schon laengst fuer mich ausgearbeitet hast und mich schon gehoert hast bevor ich ueberhaupt um Hilfe gebeten habe". Also wenn die Lehrerin schon so eine Einstellung hat und wir als Eltern mit ihr zusammen arbeiten, um aus ihm das Beste raus zu holen.... wow... das hat mir so richtig alle Zweifel genommen und mich zu Traenen geruehrt! Also, habe ich sie mit dem Taschentuch weggewischt und mich erst mal mit Melissa mit Tee und Cookies entspannt... :)

Also es kommen noch einpaar Bilder, nachdem ich ihn noch mit seiner Schultuete ueberrascht habe und er mir von seinen Erlebnissen berichtet hat.

Wer ein Herz dafuer hat, kann gerne hier und da mal fuer den kleinen Kerl beten. Er hat so einen starken Charakter, der ihm im Voraus schon oft Beziehungen zu Erwachsenen verdirbt. Und dabei total seine Staerken ueberschattet. Betet, dass er lernt sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und Gott aus seinen Fahigkeiten etwas grosses macht. Dass wir als Eltern dazu beitragen und ihn in die richtige Richtung lenken.

(Er will uebrigens Polizist werden, nachdem ich ihm diesen Floh ins Ohr gelegt habe, weil er so gut darin ist, die Rechte und Pflichten anderer zu beaufsichtigen und zu melden! hahaha)